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Wen schonst du wirklich?

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„Das kann ich so nicht sagen, das ist viel zu hart! So bin ich nicht.“

In den letzten Monaten habe ich diesen Satz in diversen Abwandlungen von meinen Coachees gehört. Danach stelle ich immer wieder die gleiche Frage:

„Was verstehst du unter „hart sein“?

Was verstehen wir unter harter Kommunikation? Wann sind wir in unserem eigenen Empfinden „hart“ in unserer Kommunikation?

Interessanterweise verwechseln wir in diesem Fall „hart“ oft mit „klar“.
Klare Kommunikation ist keine harte Kommunikation, sofern ich diese wertschätzend und in Verbindung ausspreche.

Woher kommt dann dieser Twist in unserer eigenen Wahrnehmung?

In meiner Beobachtung kommt diese Um-Interpretation aus unserer eigenen Befürchtung, unserer eigenen Angst, dass wir mit unserer Bitte oder Nachricht eine negative Reaktion auslösen könnten.

Ich spreche einen Wunsch oder eine Bitte aus - und habe Angst, dass diese abgelehnt wird. (Und damit ich selbst in meinem Erleben abgelehnt werde).
Höre ich ein Nein, dann fühle ich Enttäuschung.

Ich gebe Feedback oder eine Rückmeldung - und erlebe, dass du persönlich reagierst. Vielleicht mit Ärger oder Betroffenheit.
Erlebe ich bei dir eine negative Reaktion, fühle ich mich vielleicht dafür verantwortlich.

Ja, alles was wir sagen und tun wird eine (un-)sichtbare Reaktion auslösen.


Doch in dem Moment, in dem wir vermeintlich den:die andere schonen, schonen wir in Wirklichkeit uns selbst. Denn wir möchten uns selbst vor dem schlechten Gefühl einer Enttäuschung oder einer Schuld schützen.

Wenn wir also sehr weich und damit unklar sind, teilen wir unserem Gegenüber nicht klar mit, was wir uns wünschen oder wie wir etwas erleben. Und dafür bezahlen wir einen Preis. Den Preis, dass unsere Chance zu bekommen, war wir wollen, kleiner wird.

Je klarer du mir mitteilen kannst, was du brauchst, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass du bekommst was du dir wünschst.

Somit ist eine klare Kommunikation zwar immer mit dem Risiko einer (negativ erlebten) Reaktion verbunden, sie ist jedoch nicht hart im Sinne von (Grenzen) verletzend.

Wie können wir also klar UND GLEICHZEITIG wertschätzend kommunizieren?

Drei meiner liebsten und wichtigsten Schritte für dich:

1. WAS WILL ICH EIGENTLICH?
Klingt sehr einfach, ist es meist doch nicht. (Glaub mir ;)
Nimm dir ein wenig Zeit und stelle dir selbst die Frage:

Was genau brauche ich in diesem Fall von der anderen Person? / Was wünsche ich mir anders oder neu?

2. WORUM GEHT ES?
Häufig kommunizieren wir zu schnell und verlieren dabei den gemeinsam Fokus, worum es wirklich geht. Konkret bedeutet das: Verknüpfe deine Bitte/ dein Feedback mit einem klaren Fokus. Wenn du das Gefühl hast, das es eh klar ist, dann kostet es dich keine Zeit und ist schnell in einem halben Satz erwähnt. Der Vorteil übersteigt die Kosten auf jeden fall. Versprochen.

Worum geht es? Wann soll es passieren? Wie soll es passieren?

3. MEINE VERANTWORTUNG
Kommuniziere aus der Ich-Perspektive und bleibe in deiner Verantwortung. Diese liegt bei 50%, das bedeutet, dass du für deinen Teil der Nachricht (Ton, Klarheit, Gestik, Mimik, etc.) verantwortlich bist und nicht für die Reaktion deines Gegenüber. Oft fällt es uns schwer das loszulassen und die oben beschrieben Befürchtungen halten uns fest. Aus einer anderen Perspektive könnte man auch sagen: du nimmst den anderen die Verantwortung für seine Reaktion im Vorhinein weg.

Was genau ist mein Anteil und meine Verantwortung?


Diese drei Schritte sind ein schöner Leitfaden, an dem du dich orientieren kannst, um mehr Klarheit für dich und den:die andere:n zu finden.
Im Augenblick mag das viel klingen, doch du wirst schnell eine Routine entwickeln.

Wenn dir das noch schwer fällt oder du merkst, dass du das mit bestimmten Personen oder in bestimmten Situationen noch nicht alleine schaffst. Sprich mich an.

Ich bin hier, um dich zu unterstützen.
Du erreichst mich unter kontakt@sabina-berthold.de oder 017622291568.

Gutes Gelingen!
Ich freue mich auf dich!

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